John Heartfield – Der Zauberkünstler der Fotomontage
| SPANISHSKY.DK 2. AUGUST 2020 |
John Heartfield war ein höchst produktiver Künstler, besonders in seinem jungen Erwachsenenleben. Am bekanntesten ist er vielleicht für seine 240 Fotomontagen, aber er war auch ein versierter Szenograf, Redakteur und Mitbegründer einer Zeitschrift sowie eines Verlags
Von Allan Christiansen/Übersetzung (aus dem Englischen) vom Freundeskreis der XI. Internationalen Brigade
Ihr werdet wahrscheinlich viele der Fotomontagen von Heartfield wiedererkennen. Wir haben einige wenige Werke ausgewählt, die sich auf den Spanischen Bürgerkrieg beziehen, sowie einige seiner seltener gezeigten Werke.
John Heartfield wird am 19. Juni 1891 in Berlin, Deutschland, als Helmut Franz Josef Herzfeld geboren. Im Jahr 1916 ändert er seinen Namen in John Heartfield aus Protest gegen die anti-britische Stimmung in Deutschland, die sich zum Beispiel in der Art und Weise ausdrückt, wie die Menschen einander begrüßten: “– Gott strafe England – Möge er es bestrafen”.
Die Berliner Dada-Künstler
Heartfield studiert von 1907 bis 1913 Kunst an der Königliche Kunstgewerbeschule München und von 1913 bis 1914 an der Kunst- und Handwerkerschule in Charlottenburg.
Er reiht sich in den Kreis der Künstler ein, die mit den Zeitschriften Der Sturm und Die Aktion verbunden sind. Zentrale Mitglieder der Gruppe sind die Verleger Herwarth Walden und Franz Pfemfert. Der Künstler George Grosz (der seinen Namen Georg Gross geändert hat) ist ebenfalls Teil der Gruppe. Grosz und Heartfield entwickeln bald eine enge Freundschaft und gehen eine langjährige Zusammenarbeit als künstlerische Rebellenkollegen ein.
Mit seinem Bruder Wieland Hertzfeld gründet Heartfield 1916 die Neue Jugend und 1917 den Verlag Malik.
Die Oktoberrevolution in Russland und die politische Situation in Deutschland schärfen seine politischen Ansichten. Als eines der führenden Mitglieder der Dada-Gruppe besteht Heartfield nun auf mehr politische Klarheit und Engagement in der künstlerischen Arbeit.
Fotomontage als politische Waffe
Heartfield kommt zu der Erkenntnis, dass die Fotomontage ein höchst praktikabler Ansatz zur Förderung eines größeren politischen Bewusstseins und Verständnisses in der breiten Öffentlichkeit ist. Seine These ist, dass die Fotomontage es vermag und auch muß, die Welt so zu zeigen hat wie sie ist und nicht wie sie erscheint.
1920 gründen Heartfield, sein Bruder und George Grosz die politisch-satirische Zeitschrift Die Pleite.
In den Jahren 1920-1923 arbeitet Heartfield als Bühnenbildner für die Theaterregisseure und -produzenten Erwin Piscator und Max Reinhardt (ursprünglicher Name Max Goldmann). Heartfield erstellt Fotomontagen für die kommunistische Zeitung Der Knüppel, die er und von 1923 bis 1927 gemeinsam herausgeben. Parallel dazu gestaltet er Umschläge und Plakate für die Parteizeitung Die Rote Fahne. Als Illustrator (1930-1938) für die Zeitschrift Arbeiter-Illustrierte Zeitung kommen seine Gedanken und Ideen jedoch erst richtig in Schwung.
Rückkehr nach Deutschland
Nachdem ihm in England eine Aufenthaltsgenehmigung verweigert wurde, kehrt Heartfield 1950 nach Deutschland zurück. Er lässt sich in Leipzig nieder und zieht später nach Berlin. Dort lebt er bis zu seinem Tod am 26. April 1968.
Halt’ stand, rotes Madrid,
Halt’ stand, stolzes Madrid!
Das Weltall dröhnt,
Die Menschheit glüht,
Der Erdball singt dein Heldenlied,
Millionen singen mit:
Halt’ stand, rotes Madrid!
Text und Musik: Louis Fürnberg
Gesang und Video: Ernst Busch
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