|SPANISHSKY.DK 23. FEBRUAR 2019 |

Dolores Ibárruri (geboren: Isidora Dolores Ibárruri Gómez) ‘La Pasionaria’, Mitglied der Kommunistischen Partei Spaniens, ZK des PCE. Sie wurde am 9. Dezember 1895 geboren und starb am 12. November 1989. Der Name ‘La Pasionaria’ bezieht sich auf die Passionsblume.

 
Von Dolores Ibárruri/Auf Spanishsky.dk von Allan Christiansen/Übersetzung (aus dem Englischen) vom Freundeskreis der XI. Internationalen Brigade

Am 28. Oktober 1938 Dolores Ibárruri 'La Pasionaria' hielt in Barcelona seine inzwischen berühmte Abschiedsrede vor den Internationalen Brigaden.

Dolores Ibárruri ‘La Pasionaria’, 1938

Am 28. Oktober 1938 hielt Dolores Ibárruri in Barcelona seine inzwischen berühmte Abschiedsrede vor den Internationalen Brigaden.

„Es ist sehr schwer, einige Abschiedsworte an die Helden der Internationalen Brigaden zu richten, wegen dem, was sie sind und was sie darstellen. Ein Gefühl der Qual, unendlicher Schmerzen unsere Kehle zusammen….Herzeleid über die, die weggehen, Soldaten des höchsten, menschlichen Ideals, Verbannte aus ihrem Vaterland, verfolgt von den Tyrannen alle Völker….Schmerz über die, die für immer hier bleiben, die in unserer Erde ruhen und die im Tiefsten unsres Herzens, gekrönt durch das Gefühl unserer ewigen Dankbarkeit, weiter leben.

Ihr kamt hierher zu uns von allen Völker und Rassen, als unsere Brüder, als Söhne des unterblichen Spanien, und in den härtesten Tagen unsere Krieges, als die Hauptstadt der spanischen Republik bedroht war, wart ihr es, tapfere Kameraden der Internationalen Brigaden, die ihr dazu beigetragen habt, sie durch eure Kampfbegeisterung, euren Heldenmut und Opfergeist zu retten. Und Jarama, Guadalajara, Brunete, Belchite, Levante und Ebro besingen in unsterblichen Strophen den Mut, die Selbstlosigkeit, die Tapferkeit und Disziplin der Männer der Internationalen Brigaden.

Zum ersten Mal in der Geschichte der Kämpfer der Völker wurde durch die Formierung der Internationalen Brigaden das durch seine Größe erstaunliche Schauspiel geboten, ein der Freiheit und Unabhängigkeit bedrohtes Land, unsere Spanien, retten zu helfen.

Kommunisten, Sozialisten, Anarchisten, Republikaner, Männer verschiedener Hautfarbe, verschiedener Ideologien und gegensätzlicher Religionen, die aber alle innig die Freiheit und die Gerechtigkeit lieben, kamen hierher, um sich und bedingungslos anzuschließen.

Sie gaben uns alles, ihre Jugend der Reife, ihr Wissen und Erfahrung, ihr Blut und ihr Leben, ihre Hoffnungen und Wünsche – –, und von uns verlangen sie nichts. Das heißt doch, sie wollten einen Platz im Kampfe, sie wünschten sich die Ehre, für uns sterben.

Banner Spaniens! Grüßt diese Helden, neigt auch vor so viel Märtyrertum.

Mütter! Frauen! Wenn die Jahre vergehen und die Wunden des Krieges verheilen, die Erinnerung an die schmerzlichen und blutigen Tage in eine Gegenwart der Freiheit, des Friedens und des Wohlstandes übergehen, der Groll gemildert sein wird und der Stolz über das freie Vaterland von allen Spaniern gleichermaßen gefühlt wird, sprecht zu euren Kinder, erzählt ihnen von diesen Männern der Internationalen Brigaden.

Erzählt ihnen, wie sie Meere und Berge überquert haben, wie sie über bajonettstarrende Grenzen kamen, die von wütende Hunden bewacht wurden, die ihre Zähne in sie einkrallen wollten und die unser Vaterland als Bannerträger der Freiheit kamen, um für die Freiheit Unabhängigkeit Spaniens, die von deutschem und italienischem Faschismus bedroht waren, zu kämpfen und zu sterben. Sie verließen aller: Liebe, Vaterland, Heim, Glück, Mutter, Frauen, Geschwister, Kinder und kamen zu uns, um uns zu sagen: Hier sind wir! Euer Sache, die Sache Spaniens, sie ist die Angelegenheit der ganzen fortgeschrittenen und fortschrittlichen Menschheit.

Die internationalen Brigaden ziehen ab, Barcelona, November 1938

Die internationalen Brigaden ziehen ab, Barcelona, Oktober 1938

Heute gehen sie, viele Tausende bleiben hier und haben als letzte Hülle die Erde Spaniens über sich und das innige Gedenken aller Spanier. Kammeraden der Internationalen Brigaden! Politische Gründe, staatliche Gründe, das Gedeihen derselben Sache, für die ihr euer Blut aus grenzenlosem Edelmut hingabt, veranlassen die einen von euch, in ihr Vaterland zurückzukehren, die anderen in die notgedrungene Emigration. Ihr könnt stolz hingehen, ihr seid in der Geschichte, ihr seid die Legende, ihr seid das heroische Beispiel für die Solidarität und Universalität.

Wir werden euch nicht vergessen, und wenn die Blumen des Friedens, verflochten mit den Siegeslorbeeren der spanischen Republik, blühen, dann: Kommt zurück!

Kommt zurück zu uns, hier findet ihr ein Vaterland, ihr, die keines haben, ihr, die ihr, der Freundschaft geraubt, leben müßt, findet Freunde, und alle findet ihr hier die Liebe und Dankbarkeit des ganzen spanischen Volkes, das heute und morgen voller Begeisterung rufen wird:

– Es leben die Helden der Internationalen Brigaden.”