Das „Schießpulverschiff“ M/S Diana – mit Munition für Spanien
| SPANISHSKY.DK 8. JUNI 2021 |
Die M/S Diana wurde ‘Schießpulverschiff’ genannt. Die Dänen gaben ihr und den anderen Schiffen die während des Spanischen Bürgerkriegs Waffen, andere militärische und zivile Güter in die Spanische Republik transportierten den Spitznamen „krudtbåd“
Von Allan Christiansen & Seemann Arthur Christensen/Übersetzung (aus dem Englischen) vom Freundeskreis der XI. Internationalen Brigade
Der dänische Gewerkschaftsführer Richard Jensen und France-Navigation charterten mindestens neun Schiffe, um die Spanische Republik mit Waffen, weiteren militärischen und zivilen Gütern zu versorgen.
Bei einer Besatzung von 15 bis 20 Personen auf jedem Schiff könnte man meinen, dass es relativ einfach ist, Berichte über die Verschiffungen zwischen Spanien und verschiedenen Mittelmeer- und Ostseehäfen zu finden, was jedoch nicht der Fall ist. Nichtsdestotrotz können wir aus diesem kurzen Bericht einen Eindruck von den Problemen gewinnen, denen die Schiffe begegneten.
Dies ist der Bericht von Arthur Christensen:
M/S Patria und M/S Diana waren recht alte Schiffe. Sie fuhren zwischen Nordspanien und den Ostseehäfen.
Ich möchte Ihnen von der M/S Diana erzählen. Der Kapitän war schwedisch, der Erste Offizier norwegisch und der „Super-Cargo“ [Vertreter und Assessor der spanischen Regierung, d. Red.] war Spanier – ansonsten war die Besatzung gemischt.
Auf der Reise von Nordspanien legten wir immer in Antwerpen an, um Vorräte zu laden und Kohle zu bunkern. Von hier aus ging es mit dem Kapitän und dem Super-Cargo in den Norden, um Waffen und andere Vorräte für die spanische republikanische Armee zu kaufen. Anweisungen wurden drahtlos, per Kabel, übermittelt. Manchmal ankerten wir vor den Küsten und der Nachschub wurde in Lastkähnen zu uns transportiert. Die Besatzung freute sich darüber, denn es gab 50% Heuerzulage, sobald wir begannen das Schiff zu beladen – das war damals viel Geld. Ansonsten legten wir in Häfen von Gdingen (Polen) oder anderen kleinen Häfen aufwärts bis Reval (heute Tallinn) an.
Dann ging es nach Skagen und in den Golf von Biskaya. Hin und wieder nahmen Fischerboote die Ladung auf, ein anderes Mal legten wir in kleinen Häfen vor der Küste Nordspaniens an. Jedes Mal war die Reise anders. Eines Tages, nachdem wir in Antwerpen angedockt hatten, um Vorräte und zu bunkern, wurde die M/S Diana von den belgischen Behörden beschlagnahmt. Die gesamte Besatzung wurde abgemustert. Aber der Hafen von Antwerpen war ein guter Liegeplatz und es dauerte nicht lange, bis wir uns alle für eine neue Reise anheuern lassen konnten und wieder zur See gingen.
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