| SPANISHSKY.DK 10. FEBRUAR 2022 |

Gedenken Hamburger Widerstandskämpfer am 30. Januar 2022

 
Von Norbert und Cilly – Freundeskreis der XI. Internationalen Brigade

Trauermarsch, 4. September 1946

Urneträger bei Trauermarsch, 4. Sept. 1946

Trauermarsch für Hamburger Kämpfer

Auf dem Foto sieht man einen Trauermarsch. Einige Männer auf dem Foto tragen Urnen. Entstanden ist das Foto am 4. September 1946, und der Trauermarsch endete im Hamburger Rathaus.

Die Urnen wurden getragen von Karl Meitmann (SPD-Vorsitzender Hamburg), von Fiete Dettmann (KPD Vorsitzender Hamburg), von Albin Lüdke, von Heinz Nilsson, von Harry Naujoks, von Erich (Vatti) Hoffmann und 21 weiteren Hamburger Antifaschistinnen und Antifaschisten.

Urnen von 26 Hamburger Widerstandskämpfern

Im Auftrag des Komitees ehemaliger politischer Gefangener brachte Barbara Dollwetzel im Frühsommer 1946 die Urnen von 26 im Zuchthaus Brandenburg hingerichteten Hamburger Widerstandskämpfern von Berlin in die Hansestadt.

Die Urne von Edgar André

Zusammen mit der in Hamburg sichergestellten Urne Edgar Andrés trugen die Überlebenden sie an jenem 4. September vom Sitz des Komitees in der Maria-Louisen-Straße 132 (Stadtteil Winterhude) in einem langen Trauermarsch zum Rathaus, wo die Urnen drei Tage im Bürgersaal aufbewahrt wurden.

Hommage an ermordete Antifaschisten

Massenkundgebung, bei der Walter Schmedemann für die SPD und Harry Naujoks für die KPD die ermordeten Antifaschistinnen und Antifaschisten gewürdigte hatten, fanden sie ihre Ruhestätte im September 1947 neben dem Denkmal für die gefallenen revolutionäre der Jahre 1918-1920.

Die Ruhestätte von 55 Widerstandskämpfern

Am 6. Mai 1962 wurde dann der neue (heutige) Ort für ihre Ruhestätte von der vereinigten Arbeitsgemeinschaft der Naziverfolgten eingeweiht. Heute ist der Ehrenfriedhof die Ruhestätte von 55 Widerstandskämpfern. An der Steinwand des Ehrenhains stehen die Worte des tschechischen Widerstandskämpfers Julius Fučik als Mahnung:


Menschen, wir hatten euch lieb – seid wachsam!

 

Worte von Julius Fučik

Worte von Julius Fučik

– Norbert


Die Namen der 55 Freiheitskämpfer

Auf dem benannten Ehrenfriedhof fanden ihre letzte Ruhestätte folgende Antifaschisten:

Erste Reihe: Karl Schaar, Oswald Laue, Richard Bähre, Walter Bunge, Bruno Meisel, Eduard Olejniczak, Gustav Hüsing, Heinrich Seifert, Franz Händler, Emil Tiessat, Rudolf und Ernst Stender, Erika und Werner Etter, Bruno und Heinz Priess, Otto Marquardt.

Ehrung der Hamburger Widerstandskämpfer 30. Januar 2022: KKE und Genossen mit Fahnen

KKE und Genossen mit Fahnen

Zweite Reihe: T. H. Emil Wendt, Irene Wosikowski, Kurt von Appen, Harry von Bargen, Kurt Schill, Hans Hornberger, Hermann Spreckels, Elisabeth und Gustav Bruhn, Rudolf Lindau, Hans Görtz, Erich ‘Vatti’ Hoffmann.

Ehrung der Hamburger Widerstandskämpfer 30. Januar 2022: Singegruppe

Singegruppe

Dritte Reihe: Bernhard Bästlein, Franz Jacob, Robert Abshagen, Kurt Vorpahl, Wilhelm Stein, Walter Reber, Karl Kock, Erich Heins, Heinrich Zimmermann, Konrad Hoffmann, Fiete Schulze, Otto Peters, Claudius Gosau, Bertus Hoffmann.

Grabstein von Fiete Schulze

Grabstein von Fiete Schulze

Vierte Reihe: Wilhelm Boller, Kurt Beusse, August Kähler, Friedrich Dossel, Erich Schult, Friedrich Kaefer, Willy Szczepanski, Edgar André, Hans Westermann, Albert Bennies, August Lütgens, Walter Möller, Karl Wolff, Bruno Tesch.

Ehrung der Hamburger Widerstandskämpfer 30. Januar 2022: Reihen der Urnengräber

Reihen der Urnengräber

Gedenkstätte Ernst Thälmann Hamburg

In diesem Jahr folgten der Einladung der Gedenkstätte Ernst Thälmann Hamburg ca. 70 Antifaschistinnen und Antifaschisten. Sie vertraten die DKP, die Partei Die Linke, die KPD und andere Organisationen. Unter ihnen waren Mitglieder der griechischen und der türkischen Kommunistischen Partei.

Gemeinsam erinnerten sie an die ermordeten Widerstandskämpfer und betonten ihren gemeinsamen Kampf gegen den neuen rechten Nationalismus und gegen Krieg.

Die Feier vom 8. Mai 2022

Unter den Anwesenden waren auch junge Leute, die die Anwesenden ansprachen in Bezug auf die Vorbereitung der Feier zum 8. Mai 2022 – dem Tag der Befreiung und erneut forderten, dass stattlich anerkannter Feiertag werden muss.

– Cilly