Vier Kloostra-Brüder in Dachau – Die Familie Kloostra und Schwager: Rein Kloostra
| SPANISHSKY.DK 13. APRIL 2021 |
Ihr Kampf gegen den Faschismus von 1933 bis 1945
Wie viele andere niederländische Kommunisten wurden die vier Kloostra-Brüder und drei ihrer Schwager Opfer einer antikommunistischen Operation. Sie begann im Januar 1923 und wurde auf Befehl des Bürgermeisters, nach der niederländischen Kapitulation im Mai 1940, fortgesetzt.
Teil 3.3: Die Familie Kloostra und Schwager: Reiner (Rein) Kloostra
Am Kampf gegen den Faschismus während des Krieges in Spanien und während des Zweiten Weltkriegs waren 15 Mitglieder der Familie Kloostra und ihrer Schwiegerfamilie beteiligt. Vier von ihnen kamen ums Leben.
Von Mario Kloostra & Rudi Harthoorn/Überarbeitung und Übersetzung (aus dem Englischen) vom Freundeskreis der XI. Internationalen Brigade
Reinder (Rein) Kloostra wurde am 7. Dezember 1908 in Den Haag geboren. Sein Rufname war Rein. Seine Berufe vor dem Krieg waren Koch und Metzger. Er heiratete Jansje Nijhuis im 1936.
Der niederländische Widerstand
Unmittelbar nach der deutschen Besetzung der Niederlande schloss Rein Kloostra sich dem kommunistischen Widerstand in Den Haag an. Er wurde Kurier zwischen zwei großen kommunistischen Widerstandsgruppen.
Die Widerstandsorganisation wurde vom Spitzel Van Soolingen unterwandert. Im Sommer 1941 entkam Rein einer Verhaftung aufgrund dieser Unterwanderung und konnte sich verstecken. Sein Name kam jedoch auf eine Fahndungsliste.
Er setzte seine Widerstandsaktivitäten fort, indem er falsche Personalausweise für Juden druckte. Außerdem druckte er die illegalen kommunistischen Untergrundzeitung De Waarheid (“Die Wahrheit“) und die progressive Zeitung Vrij Nederland (“Freie Niederlande“) und verteilte sie.
Verhaftet
Am 6. August 1942 ging er in ein Lebensmittelgeschäft und löste einen Coupon für Zucker ein. Der Filialleiter stellte jedoch fest, dass der Coupon falsch war. Rein wusste das nicht. Weil er untergetaucht war, hatte er diesen Coupon vom kommunistischen Widerstand bekommen. Der Filialleiter rief die Polizei und Rein wurde verhaftet.
Irgendwie entdeckte die Polizei seine wahre Identität und, dass er auf der Fahndungsliste stand. Daraufhin übergab man ihn an den Sicherheitsdienst. Er wurde von zwei Beamten des Sicherheitsdienstes und Johannes Hubertus Veefkind (Lesen Sie bitte Teil 3.1: Die Familie Kloostra und Schwager: Arie Kloostra) vom polizeilichen Geheimdienst schwer misshandelt: Er wurde getreten, mit einem Schlagstock geschlagen, gewürgt, über den Tisch gezogen, gegen einen Schrank geworfen usw.
So war er indirekt auch Opfer der vom Bürgermeister angeordneten Fortführung der aktiven Unterwanderung des Widerstands [1].
Im Konzentrationslager
Am 10. November 1943 erfolgte seine Einlieferung in das KZ Herzogenbusch, wo er im Philips-Kommando arbeiten musste.
Am 24. Mai 1944 kam er nach Dachau. Zwischen Mai und Dezember 1944 waren vier Kloostra-Brüder zur gleichen Zeit in Dachau.
Am 12. Dezember wurde Rein in das Konzentrationslager Buchenwald gebracht.
Nach dem Krieg wurde er Beamter beim Staatlichen Hochbauamt.
In den sechziger Jahren besuchte Rein in der Mittagspause häufig seinen Kameraden Willem (Wim) Harthoorn aus dem Widerstand. Dieser wohnte in der Nähe des Büros in dem Rein arbeitete (Wim war auch zweimal in Dachau).
Rein Kloostra verstarb am 10. August 1980.
Notitz:
[1] ‘Mededelingen van het hoofdcommissariaat’ (Mitteilungen des Hauptkommissars) Nr. 271, 15.5.1940, PA, Nr. 432, Inv. Nr. 546, HGA. In der Mitteilung wird erwähnt, dass der unveränderte Nachrichtendienst dem Kommissariat der Sittenpolizei unterstellt wird; dies impliziert, dass die Nachrichtendienstabteilung weiterarbeiten musste. Eine solche Reorganisation bedarf der Zustimmung des Bürgermeisters, der Polizeipräsident ist.
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